Der Deutsche Fernsehpreis 2024

  1. Deutscher Fernsehpreis in Köln verliehen

Die herausragenden Leistungen des Fernsehjahres 2023/24 in Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport wurden am Abend in Köln mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Barbara Schöneberger führte durch die im Ersten ab 20:15 Uhr zeitversetzt ausgestrahlte Gala.

Köln, 25. September 2024. Zum 25. Mal fand am Mittwochabend die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises statt. Überreicht wurden die Auszeichnungen im Rahmen einer großen TV-Gala in den Kölner MMC Studios, die Das Erste ab 20:15 Uhr übertrug. Moderatorin des Abends war Barbara Schöneberger. Bereits am Dienstagabend waren die Preisträgerinnen und Preisträger in elf kreativen Personenkategorien in den Programmbereichen Fiktion, Unterhaltung und Information gekürt worden. Stifter des Deutschen Fernsehpreises sind ARD, Deutsche Telekom, RTL, ZDF und SAT.1. Seit 2023 sind die Streaming-Anbieter Disney+, Netflix und Prime Video als Partner an Bord.

Die Entscheidungen über die Auszeichnungen traf eine unabhängige Fachjury unter dem Vorsitz des Produzenten Wolf Bauer. Das Gremium hatte den Beobachtungszeitraum vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 zu begutachten.

Neben 27 Preisen für die Programmbereiche Fiktion, Unterhaltung, Information und Sport wurde die Journalistin Sophie von der Tann mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Den Ehrenpreis der Stifter erhielt in diesem Jahr Schauspiellegende Mario Adorf.

„Vielfalt und Qualität der Programme haben der Jury die Entscheidungen nicht gerade leicht gemacht“, so der Juryvorsitzende Wolf Bauer. „In allen künstlerischen Bereichen und Programmgenres haben wir auch in diesem Jahr wieder zahlreiche beeindruckende Leistungen gesehen, die deutlich vor Augen führen, warum Fernsehen, ob linear oder gestreamt, weiterhin eine der zentralen, medialen Quellen für die Entwicklung gesellschaftlich relevanter Narrative ist. Ich danke den Jurorinnen und Juroren für ihr großes Engagement und gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern zu ihrem Erfolg“.

Fiktion

„Den Herausforderungen unserer Zeit begegnen die Fernsehschaffenden in der Fiktion mit einem breit gefächerten Spektrum an Perspektiven und Ausdrucksformen“, betont Wolf Bauer. „So entstehen starke Geschichten, die in ihrer Wahrhaftigkeit jede für sich einen besonderen Aspekt der Wirklichkeit abbilden und uns letztlich den Spiegel vorhalten. Ob bildgewaltige Fernsehfilme, vielschichtige Serien oder entlarvende Comedy – die hervorragenden Leistungen vor und hinter der Kamera machen deutlich, dass Fernsehen stets aufs Neue überraschen und dazu beitragen kann, unseren Blick auf die Welt zu erweitern.“

Unterhaltung

„In der Unterhaltung dominieren derzeit bewährte, starke Marken, die zeitgemäß weiterentwickelt wurden“, erklärt Wolf Bauer. „Gleichzeitig stellen wir fest, dass auch neue Formate erhebliche Strahlkraft entfalten können. Denn auf ihre Weise reflektieren auch Unterhaltungsshows und ihre Protagonistinnen und Protagonisten das, was uns heute bewegt.“

Information und Sport

„Die Fähigkeit des Fernsehens, die Komplexität der Welt faktenbasiert abzubilden und relevante Zusammenhänge sichtbar und verständlich zu machen, hat sich gerade im vergangenen Jahr als sehr wichtig erwiesen“, erläutert Wolf Bauer. „Sowohl bei langfristig angelegten Dokumentationen und Reportagen als auch bei tagesaktuellen Nachrichten und Talk-Formaten haben wir herausragende Leistungen gesehen, die im gesellschaftlichen Diskurs wichtige Impulse gesetzt haben. Hinzu kommt die hochprofessionell gestaltete Sportberichterstattung, die die Begeisterung für sportliche Ereignisse fachlich kompetent und mit großer Leidenschaft begleitet.“

Die Auszeichnungen 2024 im Überblick

FIKTION

Bester Fernsehfilm – Ich bin! Margot Friedländer (ZDF/UFA Documentary)

Beste Drama-Serie – Die Zweiflers (ARD/Degeto/hr/Turbokultur)

Beste Comedy-Serie – Die Discounter 3 (Prime Video/Pyjama Pictures)

Beste Schauspielerin – Sunnyi Melles für Die Zweiflers (ARD/Degeto/hr/Turbokultur)

Bester Schauspieler – Aaron Altaras für Die Zweiflers (ARD/Degeto/hr/Turbokultur)

Beste Regie Fiktion – Katja Benrath, Mia Maariel Meyer für Push (ZDFneo/Bantry Bay)

Bestes Buch Fiktion – Annette Hess für Deutsches Haus (Disney+/Gaumont)

Beste Kamera Fiktion – Phillip Kaminiak für Die Zweiflers (ARD/Degeto/hr/Turbokultur)

Beste Montage Fiktion – Martin Menzel für Ich bin! Margot Friedländer (ZDF/UFA Documentary)

Beste Musik Fiktion – Anna Kühlein für Was wir fürchten (ZDFneo/Bavaria Fiction)

Beste Ausstattung Fiktion – Lea Fumy-Schleef, Uta Materne (Production-Design) für Pauline
(Disney+/btf – bildundtonfabrik)

UNTERHALTUNG

Beste Unterhaltung Show – Lass dich überwachen! (ZDF/Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld)

Beste Unterhaltung Reality – Die Verräter – Vertraue Niemandem! (RTL/Tower Productions)

Bestes Factual Entertainment – Buchstäblich leben! (ZDF/Endemol Shine)

Beste Comedy/Late Night – Bosetti Late Night (3sat/ZDF/Turbokultur)

Beste Einzelleistung/Moderation Unterhaltung – Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf für 24 Stunden mit Joko & Klaas (ProSieben/Florida Entertainment)

Beste Regie Unterhaltung – Mark Achterberg für Let‘s Dance (RTL/Seapoint/BBC Studios)

Bestes Buch Unterhaltung – Raphael Selter, Henriette Johnson, Schlecky Silberstein, Jan Krebs für Browser Ballett: Brüste des Terrors (4), Mein bester Freund wählt AfD (5), Der KI-Kollege (6) (ZDFneo/Steinberger Silberstein)

Beste Ausstattung Unterhaltung – Bode Brodmüller (Set-Design), Adriano Ciarrettino (Requisite) für Die Teddy Teclebrhan Show (Prime Video/Leonine Studios/KOFBELU)

INFORMATION

Beste Dokumentation/Reportage – Hamas-Angriff aufs Festival – Die Überlebenden des Wüsten-Raves (arte/ZDF/Beetz Brothers)

Beste Doku-Serie – Einzeltäter (ZDF/Das Kleine Fernsehspiel/CORSO Film)

Beste Information – Maischberger (ARD/WDR/Vincent Productions)

Bestes Infotainment – Tracks East – Inside Russia: Alltag in Putins Reich mit Masha Borzunova (arte/ZDF/Kobalt)

Beste Moderation/Einzelleistung Information – Steffen Schwarzkopf für In der Gewalt der Hamas – Das Geiseldrama von Gaza und WELT TV Spezial: 2 Jahre Ukraine-Krieg – live aus Kiew (WELT TV)

Beste Kamera Information/Dokumentation – Luise Schröder, Julian Vogel für Einzeltäter (ZDF/Das Kleine Fernsehspiel/CORSO Film)

Beste Montage Information/Dokumentation – Annette Muff für Capital B – Wem gehört Berlin? (arte/rbb/WDR/Port au Prince/Fruitmarket)

SPORT

Beste Sportsendung – FIBA Basketball-WM 2023 (MagentaTV/ThinXpool TV/PLAZAMEDIA)

FÖRDERPREIS – Sophie von der Tann für die Berichterstattung über den Israel-Gaza-Krieg (ARD)

EHRENPREIS DER STIFTER – Mario Adorf

Statistik

Der Deutsche Fernsehpreis 2024 wurde in insgesamt 29 Kategorien vergeben. Dabei gingen 12 Auszeichnungen an das ZDF, 7 an die ARD, je 2 Auszeichnungen an RTL Deutschland, Disney+ und Prime Video sowie je eine an ProSiebenSat.1, MagentaTV und WELT TV. Über alle Kategorien gezählt gingen 40 Prozent der Preise an Frauen.

Jury

Die Entscheidung über die Nominierungen obliegt einer 15-köpfigen Fachjury aus allen Bereichen des Fernsehschaffens unter dem Vorsitz des Produzenten Wolf Bauer: die Produzentinnen Ute Biernat (CEO UFA Show & Factual) und Nanni Erben (Geschäftsführerin MadeFor Film), Dr. Udo Grätz (stellvertretender WDR-Chefredakteur), Daniel Guhl (Business Unit TV Telekom), der Journalist und Produzent Stephan Lamby, Thomas Lückerath (Chefredakteur DWDL.de), Florian Hellenkamp (Bereichsleiter Strategische Programmplanung RTL und RTL+), die Schauspielerin Valerie Niehaus, die Journalistin und Moderatorin Jana Pareigis, die Moderatorin und Autorin Shary Reeves, Eva Schubert (Programm Managerin in der ProSiebenSat.1-Chefredaktion), Milena Seyberth (CvD in der ZDF-Intendanz), die Moderatorin und Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes sowie der Autor David Ungureit. Die Entscheidung über die Auszeichnungen trifft die Jury ohne die Vertreterinnen und Vertreter der Stifter bzw. Gesellschafter.

Stifter, Beirat und Partner

Den Kreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises bilden die Intendanten bzw. Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der beteiligten Programmanbieter: WDR-Intendant Tom Buhrow für die ARD als diesjähriger Vorsitzender, Inga Leschek, Programmgeschäftsführerin RTL und RTL+ sowie CCO RTL Deutschland, Henrik Pabst, Chief Content Officer und Geschäftsführer der Seven.One Entertainment Group, ZDF-Intendant Dr. Norbert Himmler und Arnim Butzen, Senior Vice President TV & Entertainment der Telekom Deutschland. Im Beirat arbeiten Jörg Schönenborn, WDR-Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung (Vorsitz 2024), Jan Peter Lacher, Senior Vice President Content RTL Group, Arne Neumann, Senior Vice President Windowing Seven.One Entertainment Group, Dr. Florian Kumb, Leiter der ZDF-Hauptabteilung Programmplanung, sowie Dorothea Jacob, Vice President Portfolio & Content bei MagentaTV, Telekom Deutschland. Seit 2023 sind die Streaming-Anbieter Disney+, Netflix und Prime Video Partner des Deutschen Fernsehpreises, vertreten durch Eun-Kyung Park, Katja Hofem und Dr. Christoph Schneider.

Träger des Preises ist die Deutscher Fernsehpreis GmbH unter der Geschäftsführung von Dirk Jander (WDR). Die Award-Gala und die „Nacht der Kreativen“ verantworten Stephan Neumann und Peter Schönrock von Riverside Entertainment. Die Gesamtkoordination und die Betreuung der Juryarbeit liegt beim Ständigen Sekretariat unter der Leitung von Petra Müller.

Weitere Informationen zum Deutschen Fernsehpreis gibt es unter www.deutscher-fernsehpreis.de.