Film Festival Cologne 2025
Schon jetzt sehen, was morgen wichtig ist:
FILM FESTIVAL COLOGNE vom 9.-16. Oktober 2025
- Filmpreis Köln für Werner Herzog
- The Hollywood Reporter Award für Kleber Mendonça Filho
- International Actors Award für Maren Eggert
- phoenix Preis für Mstyslav Chernov
- Juryentscheid über den Filmpreis NRW
Feierlicher Höhepunkt des FILM FESTIVAL COLOGNE ist am Abend des 16. Oktober die Preisverleihung im Filmpalast, zuvor geben die Preisträger:innen in Artist Talks persönliche Einblicke in ihre Arbeit.
Der Filmpreis Köln ist mit 25.000 Euro dotiert und wird von der Film- und Medienstiftung NRW und der Stadt Köln gestiftet.
Der Hollywood Reporter Award zeichnet den besten fiktionalen Beitrag in den Festivalreihen Top TV, Best of Cinema Fiction und Look aus und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Der International Actors Award zeichnet Persönlichkeiten aus, die in herausragender Weise durch ihre schauspielerischen Leistungen Bekanntheit und Anerkennung im internationalen Film- und TV-Geschehen erlangt haben.
Der phoenix Preis wird für den besten Dokumentarfilm in den Festivalreihen Top TV, Best of Cinema Documentary und Look verliehen, er ist mit 10.000 Euro dotiert.
Der Filmpreis NRW ehrt den besten Beitrag im NRW-Wettbewerb und ist mit 20.000 Euro dotiert; Träger des Preises sind das Land Nordrhein-Westfalen, die Stadt Köln und die Film- und Medienstiftung NRW.
Ausgezeichnet werden dieses Jahr:
Filmpreis Köln für Werner Herzog
Werner Herzog hat in seiner über 60-jährigen Karriere Genres geprägt, dutzende Preise gewonnen und in mehreren Kunstformen Meisterwerke geschaffen. Es begann mit nur 24 Jahren mit einem Bundesfilmpreis für sein Langfilmdebüt LEBENSZEICHEN, und allein seine anschließende Karriere im deutschen Kino der 70er Jahre mit Filmen wie AGUIRRE, DER ZORN GOTTES, KASPAR HAUSER – JEDER FÜR SICH UND GOTT GEGEN ALLE und STROSZEK ist der Stoff von Legenden. Außerdem war er seit seiner Jugend stets ein Weltreisender und vielfach Begabter, der nicht nur Filme in Peru, Kolumbien und Ghana drehte, sondern auch in Italien Opernregie führte, ein Filmfestival leitete und in seiner amerikanischen Wahlheimat Bücher schrieb.
Seine weltberühmten Dokumentarfilme führten ihn in urzeitliche Höhlen, auf ausbrechende Vulkane, in die Wälder von Alaska, in die Eiswüste der Antarktis – und für einen neuesten Film GHOST ELEPHANTS auf die Hochebenen Angolas. Nebenbei wurde er durch Aktionen wie einen Fußmarsch von München nach Paris, dem Verspeisen des eigenen Schuhs und einem Interview, bei dem er angeschossen wurde, nicht nur in der Filmbranche zur Kultfigur. Selbst die Internet-Generation hat ihn durch seine Aufritte in Serienhits (DIE SIMPSONS, THE MANDALORIAN) entdeckt und ins Herz geschlossen. Er ist Künstler und Kunstwerk, ewig jung und schon immer weise, und wie viele seiner Protagonisten ein ewig Suchender.
The Hollywood Reporter Award für Kleber Mendonça Filho
Der ehemalige Filmkritiker Kleber Mendonça Filho, 1968 in Recife geboren, hat das brasilianische Kino in den letzten zwei Jahrzehnten entscheidend geprägt. Seine Filme entstehen oft aus genauen Beobachtungen seiner Heimatstadt, die in seinen Drehbüchern zum Labor für soziale Spannungen wird. Schon sein Spielfilmdebüt NEIGHBORING SOUNDS (2012) zeigt anhand des Soziallebens in einem Wohnblock in Recife, wie tief Gewalt und Ungleichheit im brasilianischen Alltag verankert sind. In AQUARIUS (2016) porträtiert er eine alleinlebende Witwe, die sich weigert, ihr Apartment an der Strandpromenade Investoren zu verkaufen.
BACURAU (2019), gemeinsam mit Juliano Dornelles realisiert, ist der einzige Film Mendonças, der nicht in Recife spielt: Hier wehrt sich ein Dorf im Nordosten Brasiliens kollektiv gegen einen Angriff von Rassisten. Mit seinem aktuellen Film THE SECRET AGENT (2025), in Cannes gleich zweifach ausgezeichnet, widmet er sich erstmals der Zeit der Militärdiktatur in Brasilien. Auch hier zeigt sich: Mendonças Filme sind keine politischen Traktate, sondern tief in der Gesellschaft verwurzelte Erzählungen, die die Widersprüche Brasiliens in großes Kino verwandeln.
International Actors Award für Maren Eggert
Maren Eggert ist eine der markantesten Schauspielerinnen der deutschen Gegenwart. Geboren 1974 in Hamburg, absolvierte sie ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München und machte früh vielseitige Theatererfahrungen u.a. in Bochum und Zürich. Knapp zehn Jahre gehörte sie zum Ensemble des Thalia-Theaters in Hamburg. Seit der Spielzeit 2009/10 ist sie festes Ensemblemitglied des Deutschen Theaters in Berlin.
Auf der Leinwand fiel sie Ende der 1990er Jahre, Anfang der 2000er erstmals auf in großen Produktionen wie DIE APOTHEKERIN und DAS EXPERIMENT, ab 2003 ist sie zudem als Polizeipsychologin Frieda Jung im Kieler TATORT zu sehen. Beginnend mit MARSEILLE 2004 verbindet Eggert aber auch eine langjährige Zusammenarbeit mit der Berliner-Schule-Regisseurin Angela Schanelec, mit der sie zusammen insgesamt drei Filme realisierte. Sie beweist also immer wieder, wie souverän sie nicht nur zwischen Film, TV und Bühne wechseln kann, sondern auch zwischen Publikumswirksamkeit und höchstem künstlerischen Anspruch. 2021 wurde Eggerts Leistung in Maria Schraders ICH BIN DEIN MENSCH sowohl mit einem Silbernen Bären für die beste darstellerische Leistung auf der Berlinale ausgezeichnet als auch mit einem Deutschen Filmpreis.
phoenix Preis für Mstyslav Chernov
Der 1985 im ukrainischen Charkiw geborene Reporter, Fotograf und Filmemacher berichtete als Journalist der Associated Press unter anderem von den Konflikten in Syrien, Afghanistan und von der europäischen Migrationskrise. 2022 gehörte er zusammen mit zwei Kolleg:innen zu den letzten internationalen Journalist:innen in der von der russischen Armee zunächst belagerten und dann besetzten ukrainischen Stadt Mariupol. Aus dem dort gedrehten Material entstand sein erster abendfüllender Dokumentarfilm 20 TAGE IN MARIUPOL (2023), eine Chronik des Lebens in der Stadt unter Extrembedingungen, die die journalistische Berichterstattung vertiefte. Für seinen Film wurde Chernov vielfach ausgezeichnet, unter anderem gewann er einen BAFTA Award sowie den Oscar für den besten Dokumentarfilm. Für die journalistische Arbeit, die er und seine Kolleg:innen aus Mariupol leisteten, wurde er außerdem 2023 mit einem Pulitzer Prize geehrt.
Chernov ist an die Front in der Ukraine zurückgekehrt: Sein zweiter Langfilm 2000 METERS TO ANDRIIVKA beobachtet minutiös den verlustreichen Kampf um eine strategisch wichtige Stellung. Der Film feierte 2025 beim Sundance Film Festival Premiere und wurde bereits mehrfach bei Festivals weltweit ausgezeichnet. Chernov lebt mittlerweile in Deutschland.
Filmpreis NRW
Der oder die Gewinner:in des Filmpreis NRW wird von einer unabhängigen fünfköpfigen Jury bestimmt und wird am Abend der Preisverleihung bekanntgegeben.
Das ganze Programm finden Sie unter: www.filmfestival.cologne
Das FILM FESTIVAL COLOGNE wird gefördert vom Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, der Stadt Köln sowie der Film- und Medienstiftung NRW.
